Neue Kabinettausstellung zeigt Reales und Beschönigtes

  KategorienMuseum Bautzen
Eierschieben auf dem Protschenberg am Ostersonntag, Verkaufsstände, um 1920-1930

Wie sah Sachsen in den 1920er Jahren aus? Wie wollten die Menschen ihre Heimat sehen? Einen Eindruck können sich die Besucher des Museums Bautzen ab dem 19. Januar 2019 verschaffen. 15.00 Uhr wird die neue Kabinettausstellung „Bertha Zillessen (1872-1936) – Fotografische Entdeckungen“  im Rahmen des Jubiläums „150 Jahre Museum Bautzen“ eröffnet.

Bertha Zillessen war die erste und für lange Zeit einzige Fotografin Bautzens. Sie war 1908 in die Spreestadt gezogen und verdiente hier anfangs ihren Lebensunterhalt mit der Anfertigung von Porträtaufnahmen. Später verlagerte sich der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Stadtbild- und Landschaftsfotografie.

Zillessen sah sich selbst als Vertreterin der deutschen Heimatfotografie. Anfang des 20. Jahrhunderts bildete diese eine gängige Kategorie innerhalb der Fotografie. Die Aufnahmen der Künstlerin bilden eine Vorstellung der Heimat ab, die von realen Dingen und beschönigenden Erinnerungen lebt. In den 1920er Jahren, einer Zeit politischer Wirren und wirtschaftlicher Not, wünschten sich viele Menschen ein positives und friedvolles Abbild ihrer Heimat, wie es Zillessens Arbeiten vermittelten.

In der Kabinettausstellung werden rund 50 Fotografien, größtenteils originale Abzüge der Fotografin, und circa 20 von ihr herausgegebene Postkartenserien präsentiert. Die Aufnahmen zeigen Stadt- und Ortsansichten sowie Landschaftsdarstellungen aus Sachsen. Zu sehen sind unter anderem Motive aus Altenberg, Bautzen, Dresden, Görlitz, Kamenz, Leipzig und Pirna sowie von Ortschaften in der Oberlausitz, der Sächsischen Schweiz und dem Erzgebirge.

Die Fotoausstellung korrespondiert mit der aktuellen Sonderausstellung „Sachsen wie es Maler sahen“. Beide Ausstellungen werden bis zum 28. April 2019 im Museum Bautzen zu sehen sein.

Eierschieben auf dem Protschenberg am Ostersonntag, Verkaufsstände, um 1920-1930
Bertha Zillessen: „Eierschieben auf dem Protschenberg am Ostersonntag, Verkaufsstände, um 1920-1930“

Zurück