Zur Kunstsammlung mit etwa 17.000 Objekten zählen umfangreiche Bestände an Gemälden, Skulpturen, Graphiken, Zeichnungen und Kunsthandwerk. Sie bietet einen Überblick über Ausdrucksformen der deutschen Kunst vom Beginn der Renaissance bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts.

Die Sammlung dokumentiert neben sakralen Kunstwerken der deutschen Spätgotik die wichtigsten Malerschulen Deutschlands und präsentiert gleichermaßen Werke von Bautzener und Oberlausitzer Künstlern. Zu den Spitzenwerken gehören drei spätgotische Altarensembles, Gemälde unter anderem von Lucas Cranach d. Ä., Carl Gustav Carus, Andreas Achenbach, Franz von Lenbach, Adolf Hölzel, Carl Theodor von Piloty, Max Liebermann, Max Slevogt, Robert Sterl und Otto Dix.

Zu den jüngsten Erwerbungen gehören expressionistische Arbeiten von Carl Lohse und eine Skulptur von Wieland Förster, welche die Sammlung um national bedeutende Werkkomplexe bereichern. Das Kunsthandwerk belegen hochwertige Stücke aus Materialen wie Textil, Elfenbein, Fayence, Porzellan, Glas, Zinn oder Gold.

Schauraum Jugendstil

Mit dem Erwerb einer bedeutenden Jugendstilsammlung erhielt die Themenebene „Kunst“ im Jahr 2014 Zuwachs. Im „Schauraum Jugendstil“ findet hochwertiges Kunsthandwerk mit Objekte aus Glas, Zinn, Silber und Keramik ihren Platz.

Durch die Förderung der Sächsischen Landestelle für Museumswesen und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung zusammen mit der Kreissparkasse Bautzen wird 2012/13 der Erwerb dieser hochkarätigen Sammlung von über 160 Exponaten ermöglicht.

Der Sammler Giorgio Silzer, geboren 1920 in Oberschlesien, ist Violinist und war in Bern, später als Konzertmeister an der Deutschen Oper in Berlin tätig. Neben seinem Beruf ging er seiner privaten Leidenschaft nach: dem Sammeln von Jugendstil- und Art Déco-Objekten. Silzer zählt in diesem Bereich zu den bedeutenden Privatsammlern in Deutschland. Seit Mitte der 1970er Jahre hat er Teile seiner umfangreichen Sammlungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und so seither dem Jugendstil zu größerer Akzeptanz und Bekanntheit verholfen. Die erworbene Sammlung gibt einen charakteristischen Einblick in die stilistischen Entwicklungen der Jugendstilkunst. Seltene Einzelstücke, gefertigt in Manufakturen werden neben seriell gefertigten Produkten gezeigt und machen so den tief greifenden Wandel deutlich, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollzog.

Das gemeinsam mit dem Ausstellungsgestalter Matthias Runge entwickelte Konzept für den neuen Schauraum Jugendstil schließt an die bestehende Ausstellungsarchitektur an. Es entsteht ein schön gestalteter Schauraum mit Depotcharakter, in dem bis auf wenige Ausnahmen die Gesamtheit der erworbenen Sammlung gezeigt wird. Ein Katalog zum Sammler und der Bautzener Jugendstilsammlung ist in Arbeit.