Bei dem Kunstwerk "Altarschrein 2022" von Ulrich Schollmeyer fällt als erstes die althergebrachte Form des Flügelaltars ins Auge, aber der Zusatz „2022“ im Titel deutet schon an, dass sein Inhalt sich ganz in den denkerischen Zwiespalt der Moderne begibt. Im Vortrag wird der Frage nachgegangen, ob es sich dabei um ein Weltmodell handelt oder um einen Altar. Dies hängt ganz davon ab, wie gläubig oder ungläubig man sich ihm nähert – und die meisten von uns (wenn nicht sogar alle) haben wohl beide Seiten in sich.

 

Eintritt: 7 €, ermäßigt: 2 €

Der Vortrag führt an Hand des Modells "Göttliche Komödie"ein in das große Werk des italienischen Dichters, das wie kein zweites die mittelalterlichen Vorstellungen vom Jenseits prägte. In einer Art Traumreise erblickt der Autor das ganze Drama von Schuld, Reue und Gnade, welches er in Hölle, Läuterungsberg und himmlischem Paradies lokalisiert. Theologie, Psychologie, Geografie und Astronomie begegnen sich hier auf einzigartige Weise, verbunden mit den Bildern jüdisch-christlicher und griechischer Mythologie sowie italienischer Historie.

 

Eintritt: 7 €, ermäßigt: 2 €

Das Modell zu dem Görlitzer Philosophen Jacob Böhme (1575-1624) versucht ein wenig von dessen Lehre nachvollziehbar zu machen. Auf Böhme berufen sich ja so unterschiedliche Richtungen wie der Pietismus, der Deutsche Idealismus und die Romantik – alle mit Recht, aber keiner mit ausschließlichem. In diesem Vortrag erfährt man, was der Schuhmacher trotz Publikationsverbot nach harten innerem Ringen niederschrieb. Es ist ebenso mystische Predigt wie naturphilosophisches System, und das in einer Sprache, die streckenweise dichterischer Qualität annimmt.

 

Eintritt: 7 €, ermäßigt: 2 €

Das Modell "Zur Geschichtsauffassung von Rudolf Hermann Lotze" zeigt es auf den ersten Blick: Weder ein geradliniger Fortschritt noch ein ewiger Kreislauf des Immergleichen ist für Rudolf Hermann Lotze die Geschichte, auch keine eindeutige Spirale etwa nach Hegelscher oder Marxscher Denkart. Der Vortrag zeigt nicht nur am Modell die verschlungenen Wege der vielen geschichtlichen Stränge, sondern bringt auch viele Textpassagen Lotzes zu Gehör, sodass nicht nur seine immer wieder aufscheinende Modernität aufhorchen lässt, sondern vieles auch durch die ausgesprochen schöne Sprache zu überzeugen vermag.

 

Eintritt: 7 €, ermäßigt 2 €