Jutta Mirtschin - Malerei, Grafik, Illustration, Theater, Plakat
12. Oktober 2024 - 04. Mai 2025
Vielen dürfte die Künstlerin durch ihre zahlreichen Kinderbuchillustrationen bekannt sein, aber den meisten wohl über das Cover der beliebten Gerhard Schöne Platte Lieder aus dem Kinderland, welches sie gestaltete. In Chemnitz am 8. Juli 1949 geboren und in Bautzen aufgewachsen, absolvierte Jutta Mirtschin ab 1968 eine Lehre als Akzidenzsetzerin in Leipzig. Dort besuchte sie die Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und studierte zwischen 1969 und 1974 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Von 1983 bis 1986 war sie Meisterschülerin bei Werner Klemke. An den Grafik- und Design Schulen Anklam und Schwerin erhielt sie einen Lehrauftrag für Illustration und unterrichtete dieses Fach zwischen 1997 und 2003.
Als Erstlingswerk illustrierte sie 1979 das Buch Kito und die Tanzfiedel von Gerat Hendrich, dem sich bis heute über 125 Projekte von Buchillustrationen anschlossen. Für Ihre Buchgestaltungen wurde sie wiederholt bei der Biennale der Illustrationen Bratislava ausgezeichnet und ihre Arbeiten erhielten zweimal das Prädikat „Schönstes Buch“ der DDR.
Figuren wie Clowns, Harlekine und Bräute, die in ihren Illustrationen immer wieder in Erscheinung treten, bekommen ihren Platz in Jutta Mirtschins Malerei ebenso wie weibliche Akte, Portraits und ruhige Landschafts- und Küstendarstellungen. Die sehenswerten Gemälde der Künstlerin bilden in der Bautzener Ausstellung einen besonderen Schwerpunkt.
Die ganze Vielseitigkeit von Jutta Mirtschins Schaffen zeigt sich weiter aber in ihren für das Piccolo Theater Cottbus gestalteten Plakaten. Sie gehen über das bloße Erstellen von Plakaten für Werbezwecke hinaus und zeichnen sich durch Fantasie, Kreativität und Poesie aus, was die Plakate selbst zu Kunstwerken macht. Ihr Bruder Hans Mirtschin beschreibt den Stil seiner Schwester im zur Ausstellung erhältlichen Ausstellungskatalog Jutta Mirtschin – Malerei, Grafik treffend: „Die Figur, sparsam mit malerische Mitteln formuliert, erhält ihre seelische Kontur erst aus der Beziehung zu den anderen Elementen im Bild.“