Günter Philipp wurde im September 90 Jahre alt. Dem 1927 in Oppach in der Oberlausitz geborenen Künstler widmet das Museum Bautzen aus diesem Anlass die Ausstellung: Welt der Töne. Günter Philipp. Malerei. Neben der Malerei, dem Zeichnen und anderen grafischen Arbeiten ist es die Musik, die Philipps Leben bestimmte. Der Pianist und Komponist widmete sich der improvisierten Musik und ist heute einer ihrer wichtigsten Vertreter in Deutschland.

Als verbindendes Element seiner Musik und seiner Gemälde fällt die Arbeit an Harmonischem auf – stets ist Günter Philipp bemüht, zusammenpassende Perspektiven zu schaffen und diese den Hörern seiner Musik sowie den Betrachtern seiner Gemälde anzubieten. Geometrische Abstraktionen und Arbeiten, die die Musik thematisieren, zeichnen Philipps Werke ebenso aus wie Landschaften und Stadtansichten, darunter auch von der Stadt Bautzen, die er einfühlsam malte.

Die ersten seiner nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Gemälde bezeichnete Philipp selbst als „dunkel“. Später knüpfte er gedanklich und stilistisch an verschiedene Stilrichtungen an, die sich seit den 1950er Jahren vor allem im westlichen Europa herausbildeten. In der DDR wurde er als Maler nicht anerkannt, wohl aber als Musiker. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands war es Günter Philipp möglich, nicht nur als Musiker, sondern auch als Maler und Zeichner in Ausstellungen wahrgenommen zu werden.

Die Schönheit der Musik, die der Jubilar schuf und interpretierte, können die Ausstellungsbesucherinnen und Ausstellungsbesucher im Museum Bautzen hören. Die Schönheit der Gemälde erkennt, wer sie in der Ausstellung betrachtet.