Beeindruckende Aufnahmen von einer anderen Heimat

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Exotische Bäume mit großen Blättern stehen in einem Garten der von einem braunen Zaun umrandet wird

Wenn das Museum Bautzen eine Ausstellung zum Thema „Heimat“ ankündigt, weckt das bestimmte Erwartungen. Tatsächlich sind in dem Haus am Kornmarkt seit dem 14. März keine Exponate aus der Oberlausitz zu sehen. Stattdessen dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf eine ungewöhnliche und spannende Perspektive freuen. Unter dem Titel „Baxxe : Heimat“ präsentiert Maheder Haileselassie zeitgenössische Fotografien und Archivaufnahmen aus ihrer Heimat Äthiopien. Feierlich wurde die Ausstellung am Sonnabend, dem 14. März 2020 eröffnet.

Das Museum Bautzen konnte die Ausstellung vom Goethe-Institut in Addis Abeba (Äthiopien) übernehmen und an die Bautzener Räumlichkeiten anpassen. Um die Schau zu gestalten, sind die junge Fotografin Maheder Haileselassie und einige ihrer Schülerinnen und Schüler der Frage nachgegangen, wie sich der Begriff „Heimat“ heute fassen lässt. Dabei beziehen sie sich auf das im südlichen Äthiopien gelegene Land Gedeo mit seinen 821.000 Einwohnern. Die einfühlsamen Fotografien für die Bautzener Ausstellung nehmen Betrachter mit in eine abwechslungsreiche und hierzulande eher unbekannte Welt –  in der eines der bedeutendsten Kaffeeanbaugebiete Afrikas gelegen ist.

Die Fotografin selbst, Maheder Haileselassie Tadese, wird zur Ausstellungseröffnung nach Bautzen reisen. Außerdem erwarten Baubürgermeisterin Juliane Naumann und Museumsdirektor Dr.  Jürgen Vollbrecht die stellvertretende Leiterin der äthiopischen Botschaft in Berlin, Mulu Worku Yimer. Sie wird aus diesem Anlass gemeinsam mit der Botschaftsrätin für öffentliche Angelegenheiten, Addisalem Abebe, das Museum Bautzen besuchen. In die Ausstellung wird Dr. Sophia Thubauville vom Frobenius-Institut in Frankfurt am Main einführen.

Das Frobenius- Institut hat historische Archivaufnahmen aus der Region Gedeo zur Ausstellung beigesteuert, ebenso einen kurzen Film. Die Aufnahmen entstanden in den 1930er Jahren, einige in den 1950er Jahren. Dabei handelt es sich größtenteils um Fotografien. Es werden aber auch originale Zeichnungen von Alf Bayerle präsentiert, der zwischen 1934 und 1936 für Leo Frobenius im südlichen Äthiopien fotografierte, zeichnete und malte. Gezeigt werden einige seiner zeichnerischen Aufnahmen von steinernen verzierten Stelen, die ein Kennzeichen der historischen Landschaft in Gedeo sind.

Auch historische Fotografien der dort lebenden Menschen lassen sich in der Ausstellung mit zeitgenössischen Aufnahmen vergleichen. Interessant ist dabei, wie deutlich der Einfluss der Globalisierung auf die Menschen erkennbar ist. Landschaft, Bauweise, Infrastruktur, Bräuche, topografische und historische Besonderheiten haben Maheder Haileselassie Tadese und ihre Schülerinnen und Schüler als weitere Anker ihrer fotografischen Heimatbeschreibung gewählt.

Exotische Bäume mit großen Blättern stehen in einem Garten der von einem braunen Zaun umrandet wird
Exotischer Garten

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