Für kulturbegeisterte Nachtschwärmer: Lange Nacht der Kultur

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Mit über einem Dutzend kultureller Stätten findet nach dreijähriger Pause nun wieder die „Lange Nacht der Kultur“ in Bautzen statt. Am 3. Juni 2023 wird allen Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmern von 18 bis 23 Uhr ein vielfältiges und facettenreiches Programm mit Kunst, Musik, Literatur, Handwerk, Theater, Gesang, Tanz, Film, kulinarischen Überraschungen und vielem mehr angeboten. Museen, Läden, Vereine, die Stadtbibliothek und viele weitere kulturelle Einrichtungen der Stadt öffnen ihre Türen.

In diesem Jahr erstmals bei der Langen Nacht der Kultur dabei ist das Antiquariat zum Dom. Unter dem Titel „Grabowski gräbt’ und anderes“ liest Daniel Hantke aus eigenen und Ulrike Mětšks Texten. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, im umfangreichen Antiquariatsangebot zu stöbern.

Weitere literarische Angebote finden Besucherinnen und Besucher in der Galerie Budissin und in der Buchhandlung Kretschmar. Der Bautzener Kunstverein präsentiert in der Galerie Budissin, neben der Ausstellung »Substream« des Gegenwartskünstlers und Bildhauers Johannes Traub, die literarisch-musikalische Lesung »Leben mit 7 Engeln« mit Andreas Hennig, musikalisch begleitet von der Gruppe KOPORNIK feat. Anja Konjen (Piano, Spinett) und DJ ANTH.
In der Buchhandlung und Antiquariat R. Kretschmar wird das Publikum mit sensiblen und ironischen Gedichte aus dem kürzlich erschienen Buch „Es war nicht die Zeit“ verzaubert. Die Texte stammen vom Dichter Kito Lorenc, gelesen von seinem Bruder, dem Schauspieler Michael Lorenz. Danach ist genug Zeit zu Stöbern und unterhaltsame Gespräche zu führen.

Mittels Licht-, Musik- und Toninstallation „DIE kleine ORESTIE“ erfährt der Zuschauer vor dem Deutsch-Sorbischen Volkstheater auf unterhaltsame Weise Wissenswertes über Pallas Athene, Apollon, Orest, Klytaimnestra und die anderen Figuren des Rietschelgiebels. Mit Hilfe von Textpassagen der „Orestie“, Ergänzungen des Autors Ralph Oehme, Musik von Bela Bartok und Lichtsequenzen werden diese ausdrucksstarken Plastiken zum Leben erweckt.

Musikfreunde kommen an diesem Abend ganz besonders auf ihre Kosten. Das Museum Bautzen lädt vor dem Hintergrund imposanter, farbkräftiger Bilder des Künstlers Ansgar Skiba zu einem swingenden Jazzabend mit dem René Bornstein Quartett ein. Besinnlicher geht es im Dom St. Petri zu, wo bei Kerzenschein eine (Orgel-)Nachtmusik zum Verweilen und Innehalten einlädt.
Ein besonderes Konzert mit der polnischen Violinistin Izabela Kałduńska und der sorbische Sängerin Walburga Walde vor der golden leuchtenden Stadtkulisse von Bautzen kann man im Bürgergarten des Sorbischen National-Ensembles erleben.
In der Gerberbastei erwarten die „Die Johnsdorfer Flintstones“ die Besucher mit handgemachter Musik von Rock’n Roll bis heute. Gegrillte Köstlichkeiten und eine Führung zur Geschichte des Gebäudes runden das Abendprogramm ab.

Ein internationales und multikulturelles Angebot wartet auf alle Interessenten bei Willkommen in Bautzen e.V. Die dort vertretenen Gruppen werden sich zur Langen Nacht der Kultur mit Musik, Gesang, Trachten sowie Hennamalerei vorstellen und die Besucher mit kleinen typischen selbst zubereiteten Speisen verwöhnen sowie Getränke aus den Herkunftsländern wie Syrien, Afghanistan, Ukraine oder Venezuela anbieten. Im interkulturellen soziotheatralen Thespis Zentrum, ein Projekt des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen, haben die Besucher die Möglichkeit unter dem Motto „Theater für Alle – Mitspielen, Mitmachen, Mitreden“ im Rahmen eines Gesangs­abends orientalische Lieder zu hören und auch selbst mitzusingen.

Im Zuseum dreht sich alles um die ersten Rechenmaschinen. In einem Vortrag erfährt man Wissenswertes über das Leben und Schaffen von Konrad Zuse, dem Erfinder des ersten funktionsfähigen Computers, außerdem werden Rechenhilfsmitteln der vergangenen Zeit vorgestellt und Cäsar-Verschlüsselungsscheiben selbst gebaut.
Ums Handwerk geht es im Musikhaus Löbner. Der Metallblasinstrumentenmachermeister F. G. Löbner führt Interessierte durch seine Werkstatt und gibt Einblick in den Bau und die Reparaturvorgänge von diversen Blasinstrumenten, untermalt mit diversen Klangbeispielen.

Für alle Besucher der Langen Nacht der Kultur öffnen der Jugendclub Kurti und der Altstadtverein Mühltor e.V. seine Türen. Vertreter der Vereine informieren dabei über ihre Arbeit und aktuellen Projekte. Im Mühltor gibt es zusätzlich eine Ausstellung zur Stadtgeschichte und eine Wächterstube, die dem Original aus dem 18. Jahrhundert liebevoll nachempfunden ist, zu sehen.

Künstlern über die Schulter schauen und vielleicht sogar selbst zum Pinsel greifen kann man an diesem Abend in der Freien Schule für Bildende Künste Heike Dittrich. Unter Anleitung der Bautzener Künstlerin interpretieren Schüler der Malschule Werke aus der Romantik im Museum Bautzen neu.

Wer stattdessen lieber mehr über die sorbische Kultur erfahren möchte, ist im Serbski muzej – Sorbischen Museum genau richtig. Die Kuratorin Andrea Paulik berichtet in der Sonderausstellung „Čej’da sy? – Wurzeln im Wandel“ über die katholischen Sorben in der Region zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda. Im Festsaal werden die Ergebnisse des Workshops „Ansichten“ präsentiert, indem es um die Vielfältigkeit der Selbstwahrnehmung geht. Zudem werden historische Filme aus dem sorbischen Alltags- und Kulturleben im Festsaal gezeigt. Für Kinder stehen kreative Bastelideen im Schülerkabinett zur Verfügung.

Schwungvoll, romantisch und auch künstlerisch geht es in der Stadtbibliothek Bautzen zu. Neben einem Auftritt der TanzSzene Bautzen, Ekkehart Heutes Puppentheater „Die sagenhafte 48“, einer musikalischen Stummfilmvertonung und einem Sommernachts-Gitarrenkonzert von Frank Fröhlich, schart die Künstlerin Maria Schramm mit „Colorful Art“ die Kreativen um sich und gestaltet mit Mixed Media kleine Bilder, Postkarten und Lesezeichen. Außerdem ist die Fotoausstellung „AugenBlicke – aus meiner Sicht“– Fotografie und Lyrik von Haiko Spottke zu sehen und interessante Schnäppchen sind am Bücherflohmarkt zu ergattern.  Zur Stärkung zwischendurch bietet das „Culinarium“ feine Köstlichkeiten vor Ort an.

Das vollständige Programm kann dem Programmheft entnommen oder unter www.museum-bautzen.de eingesehen werden.

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